2009/12/26


"Es gibt diesen Augenblick im Leben, wenn man das Kindsein verliert. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Unschuld zu tun. Oder dramatischen Einschnitten. Es ist der Augenblick, wenn man die Gabe verliert mit seinen Spielsachen zu spielen. Wenn man in dem Baumhaus nicht mehr die Festung sehen kann, die es doch eigentlich bis gestern noch war. Wenn die Actionfigur nur noch das Plastik ist aus der sie besteht und man sie mit einer Berührung nicht mehr zum Leben erwecken kann. Wenn das eigene Bett nicht mehr in der Lage dazu ist, nachts zu anderen Planeten zu reisen und ein paar Stühle und eine Decke darüber nicht mehr die heimelige Höhle darstellen. Dass dies tatsächlich ein Verlust ist, bemerkt man meist nicht während man diesen Moment durchlebt, denn an seiner statt stellt sich das neue Interesse und die damit verbundenen Probleme der Pubertät und ähnlicher Gemeinheiten. Erst viel später bemerkt man, dass das erklingen einer geliebten Fersehmelodie jener Tage ein sentimental melancholisches Gefühl heraufbeschwören kann. Wer das als infantil abschreibt, hat die Bedeutung nicht verstanden."

*Lichter (Honig Rezension)

ps. ich liebe es !

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